Backlinkaufbau per Linknetzwerk und Googles Einfluss
Noch vor einigen Jahren galt der Aufbau von Backlinks als Inbegriff für Suchmaschinenoptimierung. Als Begriffe wie OnPage-SEO und Content Marketing noch nicht in den Köpfen der Online-Marketer und SEOs herumschwirrten, lag das Hauptaugenmerk vor allem auf Backlinks. Die damalige Devise: so viele Backlinks wie möglich kostenlos erzeugen oder kaufen.
Das wilde Kommentieren von Blogbeiträgen und die Eintragung in Linkverzeichnisse gehörten oftmals zum gewohnten Tagesablauf eines Seitenbetreibers. Pfiffigere Zeitgenossen knüpften eigene Linknetzwerke, mit denen sie sich schneller eine Vielzahl an Verlinkungen aufbauen konnten.
Spätestens im Zuge von Social Media und den Automatisierungen durch IFTTT nahm der Backlinkaufbau neue Dimensionen an. Ab da war es auch für den kleinen Suchmaschinenoptimierer oder Blogger möglich, eine Vielzahl an Backlinks, unabhängig von Dritten, durch eigene Netzwerke aufzubauen. Nicht selten bewegten sich Seitenbetreiber hier allerdings an der Grenze der erlaubten Praktiken und wurden über die Jahre durch Google auch empfindlich abgestraft.
Wie der Backlinkaufbau über ein eigenes Netzwerk früher realisiert wurde und ob das heutzutage noch möglich ist, wird Hauptthema dieses Artikels sein.
1. Was ist ein Linknetzwerk und wie funktioniert es?
Ein Linknetzwerk ist meist eine Sammlung aus verschiedenen eigenen Webseiten, Blogs und Social Media Accounts.
Ziel dieser Netzwerke war und ist es, den Linkaufbau zu beschleunigen und damit gezielt das Suchmaschinenranking spezieller Seiten zu verbessern. Je nach Professionalität verfügen die Netzwerke über mehrere Ebenen.
Die Struktur der Ebene ist nicht immer gleich und je nach Umfang, können diese auch verschwimmen.
- Die erste Ebene besteht jedoch aus den Hauptseiten bzw. aus den zu optimierenden Webseiten.
- Danach kommen meist die sogenannten Satellitenseiten (auch Brückenseiten). Diese Seiten bezwecken die Aufgabe, die Hauptseite mit Backlinks zu versorgen.
- Für die Stärkung der Satelliten sorgen Verlinkungen über soziale Netzwerke (wie Facebook, Twitter, YouTube oder Instagram) sowie Verzeichnisse, Foren und Blogs. Je nach Größe des Netzwerks, kann dies mehrere hundert bis tausend Seiten umfassen.
2. Linknetzwerke früher und heute
In Zeiten, als Google die Linknetzwerke nur bedingt beherrschte, gab es zahlreiche kostengünstige Varianten für den „natürlichen“ Linkaufbau in Form eines Netzwerkes. Für kleinere SEOs und Einsteiger waren eine Vielzahl an hochwertigen Satellitenseiten meist ein teureres Unterfangen. Vor allem, wenn der Fokus auf der Masse lag.
Daher bevorzugten viele das Angebot der kostenlosen Freehoster mit PHP- und MySQL-Unterstützung. Der Vorteil lag darin, dass schnell eine Vielzahl an WordPress-Blogs erzeugt werden konnte – diese lagen in der Regel auf Subdomains wie gartenzwerg.111mb.de oder gartenwelt.square7.ch. Die Subdomains der Bloganbieter „Blogger“ und „WordPress“ waren als Satelliten ebenfalls sehr beliebt.
Der Nachteil: Als Außenstehender erkannte man ein solches Netztwerk schnell und auch Google kam fix dahinter.
Unsichtbares Linknetzwerk
Heutzutage werden die Satelliten-Webseiten als professionellere Linknetzwerke über unterschiedliche IPs und bestenfalls unter verschiedenen Seiteninhabern und Impressen gehostet. Damals war es möglich, diesen Schritt mit unterschiedlichen Seiteninhabern über die Subdomains bei den Freehostern zu umgehen. Wer keine Möglichkeit hatte, unterschiedliche Kontaktangaben im Impressum anzugeben, fügte Name, Anschrift und Kontaktdaten in Form eines Bildes hinzu.
Um das Netzwerk auch vor neugierigen SEOs zu verstecken, setzte man das Impressum und die Datenschutzerklärung auf „noindex“ – so war das Netzwerk zumindest über Suchmaschinen schlechter aufspürbar und die eigenen Strategien nicht gleich erkennbar.
Content-Erstellung auf Satellitenseiten
Natürlich brachte eine leere WordPress-Seite noch keinen Zugewinn – schließlich liegt der Erfolg beim Content. Das Problem, regelmäßig Text für 20 bis 100 Seiten zu erstellen, war und ist noch heute, zeitaufwendig und sehr kostenintensiv. Zwar konnte man hier zum Beispiel auf Article Spinning Tools (wie den Article Wizard) zurückgreifen, aber insbesondere bei langen Texten war dies weiterhin eine zeitraubende Angelegenheit, mit meist mäßigerem Ergebnis.
Fotoblogs waren da schon die bessere Alternative. Die Divise dieser Idee, eine hochwertige Spiegelreflexkamera schnappen, themenbasierte Fotos knipsen und diese auf den jeweiligen Seiten veröffentlichen. Der Vorteil: Einzigartiger Content mit wenig Text. Aber Google liebt nun mal Text, somit stellte sich auch dies nur als suboptimale Lösung heraus.
Die bessere Herangehensweise war eine Mischung aus gespinnten Texten und Bildern. Selbstgebaute Tools (mit einer passenden Schnittstelle) vereinfachten dabei das automatisierte Veröffentlichen der Content-Einheiten.
Automatisierte Verlinkung durch IFTTT
Eine geniale Erfindung fürs Onlinemarketing und SEO ist ifttt.com. Denn mit IFTTT lassen sich viele Prozesse für die automatisierte Content-Verteilung einrichten. Ab diesem Zeitpunkt war es kinderleicht, soziale Plattformen wie Twitter nur zum Aufbau von Backlinks zu nutzen.
Das Online-Tool kann so eingerichtet werden, dass ein Blogbeitrag nach Veröffentlichung auch auf den jeweiligen Social Media Kanälen geteilt wird. Mit dieser Technik war und ist es möglich, automatisiert zahlreiche Satelliten und Social Media Profile für den Linkaufbau zu nutzen.
3. Google öffnete den Zoo und bestraft unseriöse Seitenbetreiber
Seitdem sich Google mit seinen Updates zumindest im Hinblick auf die Benennung offiziell zur Tierliebe bekannte und die Gehege der Pinguine und Pandas öffnete, ist es auch für die Linknetzwerk-Betreiber schwieriger geworden, inkognito zu bleiben. Webseiten mit schlechtem Inhalt verloren an Relevanz und der wilde Backlinkaufbau wurde enttarnt.
Ab diesem Moment hieß es, seriösen Inhalt und qualitativ hohe Backlinks zu generieren.
Bei den Linknetzwerken trennte sich somit die Spreu vom Weizen.
Linkaufbau und Linknetzwerke heute
Das wilde Setzen von Backlinks hat schon lange ein Ende – denn Google legt Wert auf qualitativ hochwertige Verlinkungen. Die Linknetzwerke sind zwar nicht gänzlich ausgestorben, jedoch werden diese schon längst nicht mehr in der Form betrieben, wie oben beschrieben.
Wirklich professionelle Linknetzwerke sind kaum zu enttarnen. Die Webseiten werden in der Regel über verschiedene IP-Adresse sowie Anbieterdaten gehostet und unterscheiden sich in der Regel auch vom Design. Denn das Hauptaugenmerk liegt hier insbesondere auf dem Aspekt „unsichtbar bleiben“. Auch die Content-Qualität der Satellitenseiten hat sich stark verbessert. Der Fokus ist jetzt wieder mehr in Richtung Klasse statt Masse gerückt. Fachmännisch aufgesetzte Satellitenseiten unterscheiden sich kaum noch von typischen Blogs.
Wir raten Ihnen also deutlich von grenzwertigen Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung ab. Konzentrieren Sie sich besser auf „echte“ Webseiten mit gutem, hochwertigem Content, bei dem ein klarer Mehrwert für die Nutzer im Vordergrund steht. Sie haben Fragen zum Thema Backlinks oder sind auf der Suche nach Unterstützung? Wir helfen Ihnen beim Backlinkaufbau und allen weiteren Aspekten des Onlinemarketings!