Klassische Marketingweisheiten auf dem Prüfstand
„Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist herausgeworfenes Geld. Ich weiß nur nicht, welche Hälfte.“
Dieser berühmten Weisheit des US-amerikanischen Unternehmers Henry Ford werden wohl die meisten Studenten des Marketings an den Universitäten dieser Welt irgendwann einmal begegnen. Die Aussage ist klar: Marketing ist wichtig, aber es ist kaum möglich nachzuvollziehen, welche Maßnahme welche Wirkung entfaltet. Für Fords Zeit zum Jahrhundertwechsel um 1900 war das sicher richtig, aber gilt diese Aussage auch heute noch?
Ebenso spannend ist die Betrachtung eines zweiten bekannten Ausspruchs von Ford im Wandel der Zeit:
„Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“
Stimmt, aber muss Marketing denn immer teuer sein? In einhundert Jahren hat sich das Bild in Theorie und Praxis doch sehr verändert.
TV, Radio, Print – Warum nicht einfach offline werben?
Auch im Informationszeitalter sind klassische Marketinginstrumente noch präsent, ob Spots in Radio und TV, Anzeigen in Printmedien oder die klassische Plakatwand auf der Straße. In bestimmten Situationen erfüllen eben auch die „alten“ Methoden noch ihren Zweck (zum Beispiel wenn eine breite Streuung zur Markenbildung – dem Branding – das Ziel ist).
Pauschal für jedes Unternehmen und in jedem Fall funktionieren sie aus diversen Gründen dann aber doch nicht:
- TV-Werbung hat sehr große Reichweiten, aber sowohl die Produktion als auch das Senden verursachen hohe Kosten – nicht jeder verfügt über das Werbebudget von VW und co.
- Viele Menschen hören auch heute noch regelmäßig Radio, vor allem natürlich im Auto. Aber nehmen sie die Inhalte auch wirklich wahr? Und selbst wenn – hören überhaupt die richtigen Personen zu?
- Ähnliches gilt für Plakatwände oder Anzeigen in Zeitschriften und Magazinen: Diese kann man zwar regional oder bezogen auf die Kundengruppe sehr gezielt steuern, aber wie viele Menschen wirklich darauf reagieren, ist nicht messbar.
Onlinemarketing – die Lösung?
Vielen dieser Probleme kann man mit dem Onlinemarketing begegnen. Im Netz kann sowohl gezielt als auch vergleichsweise kostengünstig Marketing betrieben werden.
Dabei sind die Aktionszeiten von der Idee bis zur fertigen Umsetzung oft deutlich kürzer als offline und die Wirkung der Maßnahmen kann mittels tief schürfender Analysetools schnell und effizient nachvollzogen werden. Das haben mittlerweile auch Unternehmen erkannt. 2015 überstiegen europaweit die Ausgaben für Onlinemarketing erstmals die Budgets für TV-Werbung.
Ist Onlinemarketing also die perfekte Lösung? Fast – denn auch hier gilt: Nicht jede Kampagne ist eine gute Kampagne. Auch im Internet muss klar sein, was man wem wie mitteilen möchte. Im Vorteil ist, wer seine Kunden kennt und kreativ vorgeht. Denn so manche alte Marketingweisheit gilt noch immer:
„Wenn ich Hundefutter verkaufen will, muss ich erst einmal die Rolle des Hundes übernehmen; denn nur der Hund allein weiß ganz genau, was Hunde wollen.“ – Ernest Dichter