Onlinemarketingtrends 2018 – Back to the Future
/in Content Marketing, Social Media Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenwerbung /von Kevin SchumannDas Jahr 2018 ist gar nicht mehr so jung. Höchste Zeit also, sich mit den neuesten Richtungen und Entwicklungen im Markt zu befassen und sie in der eigenen Marketingstrategie zu berücksichtigen. Daher analysieren wir für Sie, welche großen Trends das Jahr 2018 in Bezug aufs Onlinemarketing prägen werden. Welche technischen Neuerungen, methodischen Ansätze oder strategischen Entscheidungen sind dieses Jahr erfolgversprechend? Was muss ich beachten, um mich marketingtechnisch gut zu positionieren?
Es klingt sicherlich nicht nach einer neuen Entwicklung, ist aber vielleicht der wichtigste Onlinemarketingtrend 2018: das Video. Der Trend zu Bewegtbildern wird sich weiter fortsetzen, denn diese haben sich bereits als wahrer Traffic-Magnet herausgestellt. Insbesondere soziale Medien werden von Streams und Live-Videos zurzeit geradezu überflutet, denn die User reagieren weitgehend positiv auf derartige Angebote, während sie günstig zu produzieren sind.
Von informativem Content in Erklärvideos bis zu süßen Tiervideos sind inhaltlich keine Grenzen gesetzt – es sollte aber eine definierte Strategie verfolgt werden. Denn Videoinhalte werden nicht nur oft konsumiert, sondern auch weiterverbreitet. Satte 90% der 2017 in sozialen Medien geteilten Inhalte waren Videos. 2018 ist also ein hervorragendes Jahr, um Videoproduzent zu werden – aber bitte in hoher inhaltlicher und visueller Qualität.
Ein Trend, der sich definitiv fortsetzen und verstärken wird, ist die Nutzung mobiler Endgeräte. Das bedeutet, dass bei jeder Webseite, jedem Banner und jedem eingebundenen Video sichergestellt werden muss, dass die Inhalte auf verschiedenen Plattformen wie gewünscht dargestellt werden. Ohne eine separate mobile Webseite oder besser noch Responsive Design sollten grundsätzlich keine neuen Inhalte mehr kreiert werden.
Aber auch für nicht-webbasierte Geschäftsmodelle sind Smartphones aus Marketingperspektive interessant. Man denke etwa an ein lokales Bekleidungsgeschäft, das standortbezogene Kundenansprache nutzt, um nur relevante Nutzer in der Nähe zu erreichen, oder mit dem Smartphone auslesbare Zusatzinformationen per QR-Code oder NFC direkt an der Ware anbringt. In jedem Fall kann wohl keine Onlinemarketingmaßnahme mehr ohne den Einbezug mobiler Endgeräte verwirklicht werden.
Nichts neues, aber ebenso unaufhaltsame Entwicklung: die Personalisierung und Individualisierung der Ansprache. Die Möglichkeiten, Kunden direkt anzusprechen, etwa über die bessere Verarbeitung von Metadaten, werden weiterhin zunehmen. Das betrifft nicht nur Namen, sondern auch Such- und Kaufverhalten, damit dem Kunden nur für ihn interessante Angebote unterbreitet werden.
Die Vorteile individuell ausgerichteter Kommunikation liegen auf der Hand. Personalisierte Marketingbotschaften werden öfter gelesen, stärker akzeptiert und führen zu einer höheren Conversion Rate. Auch die Kundentreue wird durch solche gezielten Aktionen gefördert und der durch irrelevante Werbebotschaften erzeugte Frust verringert. Insofern ist das gute, alte „Hallo Welt!“ Vergangenheit, schließlich ist diese Ansprache viel zu unpersönlich.
Eine klare Trennung der einzelnen Onlinemarketingbereiche geht momentan immer weiter zurück und weicht zunehmend einer integrierten und angebundenen kollaborativen Zusammenarbeit. Was das bedeutet, wird an einem Beispiel deutlich: Ein Webshop wird neu aufgesetzt und die aktuelle Produktpalette eingebunden. An diesem Punkt stellt sich nicht mehr die Frage, ob entweder SEO oder Content Marketing genutzt werden soll, denn natürlich muss sowohl Content, beispielsweise in Form von Produktbeschreibungen, erzeugt als auch suchmaschinenoptimiert werden. Nur in Kombination kann der maximale Effekt erzielt werden.
Doch das gilt nicht nur innerhalb des Marketings. Auch bei der Anbindung an andere Abteilungen, insbesondere den Vertrieb, aber auch der Produktentwicklung oder dem Einkauf, können erhebliche Synergieeffekte entstehen. Insofern sollte man je nach Art des Geschäftsmodells erwägen, ob eine abteilungsübergreifende Marketingstrategie nicht eine effizientere Alternative sein könnte.
Das große Stichwort des Jahres wird „Influencer Marketing“ heißen. Das bedeutet, dass gezielt bekannte Persönlichkeiten als spezielles Testimonial genutzt werden. In Zeiten, in denen Millionen von Menschen den Output bestimmter YouTuber oder Instagramer verfolgen, kann das schwerlich als Trend bezeichnet werden, schließlich sind die größten Kanäle schon längst durchs Onlinemarketing erschlossen.
Der entscheidende Unterschied wird sein, dass nicht mehr nur sehr bekannte Influencer mit großer Reichweite genutzt werden, sondern zunehmend auch Micro-Influencer mit unter 10.000 Followern. Dadurch kann – abseits der übernutzten Internetstars – eine gezielte und zielgruppenspezifische Botschaft übermittelt werden. Damit könnte Influencer Marketing auch für den B2B-Bereich und für eine ältere Zielgruppe als bisher interessant werden.
Stellen Sie sich noch per Hand den Wecker oder erledigt das Alexa für Sie? Ob nun aus Spielerei oder ernsthaftem persönlichen Mehrwert – 2017 war definitiv das Jahr der digitalen Assistenten, KIs, Chatbots und ähnlicher technischer Gimmicks. Diese Fortschritte werden langfristig auch einen Einfluss aufs Onlinemarketing haben. Zum einen sind sie eine Gefahr für bewährte Ansätze: Wer soll sich noch meine Werbebanner ansehen, wenn Informationen sprachbasiert gesucht werden?
Viel wichtiger ist aber der Nutzen, den sie auch jetzt schon generieren. So kann beispielsweise ein Webshop mithilfe guter semantischer Software automatisiert Produktbeschreibungen aus den Metadaten generieren und damit viel Zeit und Aufwand für die Content-Erzeugung einsparen. Auch Chatbots sind mittlerweile in der Lage, auf Anfragen zu reagieren und dabei nützliche Antworten zu liefern, was direkte Kundenansprache ohne weiteren Personalaufwand ermöglicht. In diesem Bereich gibt es schon einige technisch ausgefeilte Angebote, aber vergessen Sie nicht, dass es immer um einen Mehrwert für den Kunden gehen muss und nicht um ein technisches Gimmick an sich.
Ein großes Thema des letzten Jahres hieß „Augmented Reality“ und meinte den Einbezug computerbasierter Erweiterungen in die eigene Realitätswahrnehmung. Spätestens seit Pokémon Go ist klar, welches Potenzial Anwendungen haben können, die solche Effekte nutzen.
Doch marketingtechnisch ist die erweiterte Realität bisher noch kaum erschlossen. Hier können dieses Jahr weitere Möglichkeiten entstehen. Ob zu einem Filmstart der thematisch passende Snapchat-Filter herausgegeben wird oder künftig Werbebanner in der Virtual Reality-Brille direkt und individuell zugeschnitten auf dafür vorgesehene Oberflächen projiziert werden – Augmented Reality bietet fürs Marketing noch viele Entwicklungsmöglichkeiten und technische Fortschritte sollten 2018 zumindest im Auge behalten werden.
Einen großen Einschnitt in diesem Jahr könnte die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sein. Diese tritt am 25.05.2018 in Kraft und gewährt Kunden deutlich größere Rechte, wenn es um Auskunft und Löschung personenbezogener Daten geht. Verstöße gegen die neue Verordnung können zu hohen Bußgeldern führen.
Bis Ende Mai sollte also auf jeden Fall noch einmal geprüft werden, ob intern ordnungsgemäß mit personenbezogenen Daten umgegangen wird. Ist die Verordnung in Kraft, sollte zumindest die diesbezügliche Rechtsprechung im Auge behalten werden, denn Privatsphäre und Datensicherheit werden auch weiterhin ein heiß diskutiertes Thema bleiben, das große Auswirkungen aufs Onlinemarketing hat.
Mit diesen Trends im Blick steht dem Marketingerfolg für dieses Jahr nichts mehr im Wege. Wir freuen uns jederzeit über Fragen und Hinweise und stehen Ihnen natürlich auch bei der Umsetzung Ihrer Ideen tatkräftig zur Seite.