Affiliate Marketing – Ein Geschäftsmodell dank Amazon
Auf einer Cocktailparty 1997 sprach eine junge Frau mit Jeff Bezos, dem Gründer von Amazon, über ihre Webseite. Sie wollte in Erfahrung bringen, ob es eine Möglichkeit gibt, Bücher gegen Provision auf Amazon zu vertreiben – die Idee des Affiliate Marketings war geboren. Bis heute ist es ausschlaggebend für Amazons Erfolg und Popularität.
Was ist Affiliate Marketing?
Den Grundgedanken des Affiliate-Prinzips gab es schon vor 1997 im traditionellen Offlinemarketing. Aufgegriffen wurde es von bekannten Strukturen der Vertriebs- und Netzwerkpartner. Der Partner oder auch Affiliate vermarktet Produkte eines anderen Unternehmens, auch Merchant genannt, auf seiner Webseite. Für jede Transaktion oder Verkauf, welcher durch seine Werbemaßnahmen hervorgerufen wurde, erhält der Affiliate eine Provision. Die Höhe der Provision ist individuell verhandelbar.
Amazon als Beispiel ist sowohl ein Affiliate als auch ein Merchant. Zum einen erhält Amazon Provisionen von verlinkten Produkten anderer Händler und gleichzeitig bietet der eCommerce Riese die Möglichkeit Produkte auf der eigenen Webseite zu vermarkten. Affiliate Netzwerke wie zanox oder affili.net helfen bei der Vermittlung zwischen Merchants und Affiliates. Unternehmen bieten Partnerprogramme für verschiedene Produktkategorien an und Partner registrieren sich über das Netzwerk als Teilnehmer.
Nicht alle Händler, die Affiliate Partnerschaften anbieten, sind über solche Netzwerke registriert. Viele Unternehmen pflegen diese Verbindungen in vollständiger Eigenregie. Die Teilnahme an einem Affiliateprogramm ist, anders als bei Reseller- oder Franchise-Programmen, in der Regel kostenlos und wird auf Erfolgsbasis vergütet.
Was ist Tracking und welche Rolle spielen Cookies dabei?
Wer als Affiliate erfolgreich Geld verdienen will, sollte für seine Webseite eine Suchmaschinenoptimierung durchführen lassen und nachhaltiges Onlinemarketing betreiben. Nur so können Besucher auf eine Webseite gelockt und deren Aufmerksamkeit auf die Angebote der Merchants gelenkt werden.
Um die Angebote zu vertreiben, werden durch die Affiliate Anbieter häufig Werbemittel zur Verfügung gestellt. Diese gibt es in den verschiedensten Arten und Formen. Alle haben sie eins gemeinsam – den Link, welcher zum Produkt auf der Webseite des Händlers führt. Dieser Link enthält einen Partnercode. Gelangt nun ein Besucher der Webseite so auf die Webseite des Merchants und tätigt dort die gewünschte Handlung, wie z. B. einen Kauf oder das Hinterlassen seiner Adresse, so wird der Affiliate mit der vereinbarten Provision vergütet. Nichts anderes bedeutet Tracking.
Cookietracking wird beim Affiliate Marketing am häufigsten verwendet. Ein Cookie ist eine Datei, die entweder permanent oder nur über einen bestimmten Zeitraum vom Browser des Besuchers gespeichert wird. Hinter den Angeboten eines Merchants auf der Webseite des Affiliates wird also ein Cookie mit der ID des Affiliates hinterlegt. Nach einem erfolgten Kauf kann der Merchant also nachvollziehen durch welchen Link der Kunde zum Produkt gelangt ist.
Da Cookies über einen längeren Zeitraum existieren kann bei einem erneuten Besuch der Webseite, der Kunde wieder identifiziert werden. Auf diese Weise können auch Transaktionen oder Wiederholungskäufe, die erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgelöst werden, dem Affiliate zugeordnet werden. Anders als bei Amazon, das eine Cookie-Lebenszeit von wenigen Stunden vorgibt, pendelt sich der Durchschnitt bei zwanzig Tagen ein.
Welche Provisionsmodelle gibt es?
Provisionen zu erhalten ist der ausschlaggebende Anreiz, Affiliate Marketing überhaupt erst zu betreiben und die Produkte des Merchants zu bewerben. Im Folgenden werden die gängigsten Methoden kurz beschrieben.
Pay per Sale
Pay per Sale ist die klassische Form der Vergütung im Affiliate Marketing. Hierbei erhält der Partner für jeden Verkauf, welcher durch seine Werbeaktivität abgeschlossen wurde, die vereinbarte Provision. Die Höhe der Vergütung ist von der Produktart abhängig. So liegt die Provision bei den meisten Produkten, wie z. B. Bücher, Kleidung, Nahrungsergänzungsmittel, zwischen 5 und 15% des Verkaufspreises.
Pay per Lead
Mit einem Lead ist aus Marketingsicht ein potenzieller Kunde gemeint. Im Affiliate Kontext versteht man je nach Branche des Merchants auch darunter die Herbeiführung eines Vertrags – oder anderweitig gearteten Abschlusses. So werden zum Beispiel bei einer Bank 4€ dafür gezahlt, wenn die Vermittlung durch den Affiliate einen Kunden dazu veranlasst, ein Konto zu eröffnen. Im Gegensatz dazu bezahlt ein Versicherungsunternehmen 4€ für jede Adresse von Interessenten die bereit waren, diese persönlichen Angaben dem Merchant zur Verfügung zu stellen.
Pay per Click
Bei dieser Form der Vergütung wird jeder Klick auf einen Banner oder Textlink honoriert. Hierfür liegt die Höhe zwischen 0,03€ und 0,25€. Dieses Provisionsmodell ist im Affiliate Marketing eher selten anzutreffen.
Pay per E-Mail
Beim Pay per E-Mail, ähnlich zum Pay per Lead, erhält der Affiliate für jeden Besucher, der seine E-Mail Adresse beim Merchant hinterlässt, ein Entgelt. E-Mail Adressen können durch Anmeldungen zu einem Newsletter oder aber durch das Eintragen in Verteilerlisten abgegeben werden.
Lifetime-Provision
Diese Form der Provision erhält der Affiliate für alle Folgekäufe eines einmalig vermittelten Kunden. Beim Erstkauf wird dabei die Partner ID des Affiliate beim Kunden in der Kundendatenbank oder aber eine Cookie ohne begrenzte Lebenszeit hinterlegt. So kann in den meisten Fällen bei jedem Folgekauf eindeutig zugeordnet werden, durch wen der Kunde anfangs geworben wurde.
Trotz, dass ein Affiliate abhängig von Provisionshöhe und –änderungen der Merchants ist oder den Bedingungen der Affiliate Netzwerke untersteht, ist es eine lukrative Methode, Geld mit dem Betrieb einer Webseite zu verdienen. Der vollständigen Abhängigkeit zu Merchants kann man mit der Teilnahme an mehreren Partnerprogrammen größtenteils aus dem Weg gehen. Wie viel Erfolg sich mit diesem Geschäftsmodell erreichen lässt, zeigt uns Amazon. Dazu sollte die eigene Webseite jedoch informativ, ansprechend und suchmaschinenoptimiert sein.